Geleitwort

Die Pandemie hatte sich während der Schlussarbeiten für Ausgabe 102 kurz vorgestellt, ließ uns dann über den Sommer ruhig an dieser Ausgabe arbeiten, um sich letztlich gegen Ende wieder zurückzumelden. Thematisch hat sie uns also über den Sommer begleitet und prägt diese Ausgabe. So ist schon das Titelbild ein Sinnbild für die Auswirkungen auf das Offline-Chaos.

Wir beginnen die Ausgabe mit einem Bericht der Haecksen über eine von ihnen durchgeführte Umfrage nach den Lebensumständen zu Zeiten von COVID-19. Die Ergebnisse werden diskutiert und durch Vergleich mit anderen Studien in einen breiteren Kontext eingeordnet.

Weiter geht es mit einem chronologischen Bericht des Friedrichshainer Hackspace xHain der ersten Welle. Es wird von ihren Bemühungen berichtet mit Weapons of mask production medizinische Einrichtungen mit Masken und Gesichtsschilden zu versorgen.

Die bald traditionelle Vorstellung einer Regionalgruppe kommt dieses Mal von der UN-hack-bar aus Unna. Auch dieser Bericht kommt nicht ohne Corona-Bezug aus.

Gründungsarbeiten für eine Hackergenossenschaft fanden auf einem Camp im Vogtland statt. Es wird berichtet, wie ein Hackercamp trotz Virus, Starkregen und Überwachung ausgerichten werden kann: Durch entsprechende Vorbereitung und Ausführung lässt sich Chaos auch in der aktuellen Situation (in sehr kleinem Rahmen) offline leben.

Eine Handreichung zur Nutzung unserer Informationsfreiheitsrechte mit Praxisbeispiel liefert uns IFG, UiG, ViG – WTF?.

Großstädter bekommen sie häufig zu Gesicht, aber auch an anderer Stelle ist sie zu finden: durch Veränderung oder Nachahmungsinnverdrehte Werbung, häufig mit dem Ziel Missstände aufzuzeigen. Werbung hacken? Eine kurze Kulturgeschichte des Adbustings klärt uns auf was dahinter steckt und wie es sich entwickelt hat.

Vom Google Maps Hack haben die meisten schon gehört. In The map is not the territory, but another version of reality führt der Künstler seine Gedanken um die Aktion aus.

Mit einer Kritischen Analyse von Online-Proctoring-Diensten kommt der politische Kommentar in dieser Ausgabe nicht zu kurz. Auch dieses Thema hat durch den, durch Corona bedingten, massiven Anstieg der Online-Lehre an Bedeutung gewonnen.

So wie das Titelbild uns die aktuelle Situation vor Augen führt, soll die Rückseite der Ausgabe gleichzeitig Rückblick auf eine entspanntere Zeit und hoffnungsvoller Blick in die Zukunft sein.

Viel Spaß beim Lesen. Und wie üblich freuen wir uns über abweichende Meinungen oder anderes Feedback. Sehr gerne in Form eines Leserbriefes an <ds@ccc.de>.